Zwei Feuerwehrleute bei Brand in Hösbach verletzt – Keine Schadstoffe ausgetreten
Hösbach. (Kreis Aschaffenburg). Einen Schaden von mindestens einer Million Mark hat am Montagmorgen ein Feuer in einer ehemaligen Kleiderfabrik in Hösbach verursacht. Bei den Löscharbeiten wurden zwei Feuerwehrleute
verletzt.
Aus bislang ungeklärter Ursache war der Brand in der ehemaligen RWH Bekleidung am Hösbacher Steinbuckel am Montag gegen 3.15 Uhr ausgebrochen. Der 32 Jahre alte Hausmeister alarmierte unmittelbar danach
über den Polizeinotruf die Feuerwehr, als die akustische Alarmanlage des Gebäudes ertönte.
Durch offen stehende Türen breitete sich das Feuer schnell auf das gesamte zweistöckige Haus aus. Das Gebäude, in dem sich
Büroräume und eine Modellmacherei befinden, brannte fast vollständig aus. Allein in den Lagerräumen waren Stoffe und Kleidungsstücke im Wert von etwa einer Million Mark gelagert. Starke Rauchentwicklung erschwerte die
Brandbekämpfung. Das Feuer war gegen 7 Uhr gelöscht, die Nachlöscharbeiten dauerten bis etwa 9 Uhr an.
Weil das Gebäude stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, überprüfte noch in der Nacht ein Statiker die
Standfestigkeit. Einsturzgefahr schloss er aus. Unter Leitung des Fachberaters Chemie Horst Müller (Großostheim) wurden mögliche Schadstoffaustritte gemessen: Allerdings ergaben sich keine bei Bränden über das übliche
Maß hinaus gehende Konzentrationen. Mit in die Messung einbezogen wurde auch der in Windrichtung liegende Ortsteil Hösbach-Bahnhof.
Bei dem Einsatz verletzten sich zwei Feuerwehrleute: Einer der beiden erlitt eine
Rauchgasvergiftung, der andere stürzte bei Löscharbeiten mit schwerem Atemschutz und verletzte sich am Sprunggelenk. Der Rettungsdienst brachte die zwei Wehrmänner ins Aschaffenburger Klinikum. Der Hausmeister konnte
sich mit seiner Frau und seinen drei Kindern im Alter zwischen 9 Jahren bis 14 Monaten unverletzt retten.
Unter Leitung von Kreisbrandrat Karl-Heinz Ostheimer (Großostheim) und Kreisbrandinspektor Roland Albert
(Haibach) waren allein 120 Mann in sechs Löschzügen von Wehren aus Hösbach und den Nachbarorten, einem Messzug für Gefahrstoffe, die Fachberatergruppe Chemie und der Fachberater Bau eingesetzt. Von Rettungsdiensten
beteiligten sich 25 Helfer mit zehn Fahrzeugen.
Wegen der Größe der Brandstelle mussten mehrere Einsatzabschnitte gebildet werden: Dabei entnahm zusätzlich zum Hydrantennetz der Schlauchwagen der Feuerwehr Laufach
etwa 1600 Liter Wasser pro Minute aus der 600 Meter vom Brandherd gelegenen Aschaff. Eingesetzt waren neben den Hösbacher Feuerwehren zudem die Wehr aus Waldaschaff mit einer Drehleiter und der Gerätewagen Atemschutz
der Großostheimer Feuerwehr.
Die Kriminalpolizeiinspektion Aschaffenburg hat am Montagvormittag die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Ein Brandsachverständiger des Bayerischen Landeskriminalamtes ist
eingeschaltet.